Funkamateure

Funkamateure – eine Weltgemeinschaft

Die Sparte Funk – die jüngste Sparte der Turnerschaft Hannover

Die Funksparte erweitert und bereichert die Turnerschaft Hannover von 1852 in Herrenhausen um eine Gemeinschaft von Freunden der weltweiten Völkerfreundschaft. Die Funkamateure errichten und betreiben Sender und Empfänger. Sie bauen und testen Antennen. Sie sind bevorzugt unterwegs auf Kurzwellen, ultrakurzen Wellen, Dezimeterwellen und weiteren Wellenlängen.

Amateurfunk? Wer am Amateurfunk teilnimmt, muss zuvor eine entsprechende Prüfung abgelegt haben – sozusagen einen „Führerschein für Funker“. Nach der bestandenen staatlichen Prüfung erhält er ein weltweit einmaliges Rufzeichen. So der Begründer der Funksparte Gerd Darsow, das Rufzeichen DB1AI, so der Verfasser dieses Beitrages Rainer H. David, das Rufzeichen DH4AAD. Amateurfunk ist international geregelt, in Deutschland im Gesetz u¨ber den Amateurfunk verankert. Er ist ein Funkdienst, der anerkannt neben anderen staatlichen Funkdiensten steht. Beispielsweise neben dem Seefunk- oder dem Flugfunkdienst. Er unterliegt besonderen Bedingungen und genießt ebenso den Schutz der ihm zugeteilten Wellenbänder.

Der Amateurfunk verbindet Völker auf allen Kontinenten. Er konzentriert sich auf Funktechnik und Verständigung in der Weltgemeinschaft. Alles dasjenige, was zum Streit führen kann, so Debatten über Religion und Politik, unterlässt er.

Technische Herausforderungen

Königsdisziplin ist die Telegraphie, das Morsen. Bei Naturkatastrophen oder anderen Unglücken können sich Menschen in Not oft nur noch mit einfachsten Mitteln bemerkbar machen. So beispielsweise verschüttete Bergleute durch Klopfzeichen am Bohrgestänge. Sehr beliebt ist die Telefonie, der Sprechfunk. Funkfernschreiben, Fernsehversuchssendungen und digitale Sendearten erweitern die Möglichkeiten der Funker enorm. Wie staatliche und kommerzielle Dienste auch dürfen Funkamateure Relaisstellen betreiben, um Gebiete besser mit Funk zu versorgen. Etwa 70.000 Funkamateure gibt es in Deutschland. Mehr als 2,5 Millionen sind es in der ganzen Welt. Der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) wahrt die Interessen der Funkamateure in der Bundesrepublik Deutschland. Er ist nationaler Vertreter in der IARU (International Amateur Radio Union).

Die Sendeleistung der verwendeten Funkgeräte ist durch nationale Bestimmungen festgelegt. Sie darf in der höchsten deutschen Lizenzklasse (Klasse A) bis zu 750 Watt betragen.

Wozu das alles?

Wozu Amateurfunk? Viele Bürger meinen, dass Mobiltelefone und Internet den Amateurfunk verzichtbar machten. Das Gegenteil trifft zu: Im Krisenfall können öffentliche Kommunikationssysteme gestört sein oder gar ganz ausfallen. Dann springen Funkamateure ein. So beispielsweise beim schweren Schneewinter 1978 auch als Lebensretter. Funkamateure suchen und finden daher eben auch die Gemeinschaft mit Rettungsdiensten.

Funkamateure sind begeisterte Beobachter der Natur. Sie nutzen ihre Kenntnisse der Physik und der Chemie zur Interpretation der Phänomene in der höheren Atmosphäre, so wesentlich der Ionosphäre. Die ist bedeutend für die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen („terrestrische Ausbreitung“). Phänomene der Wettersphäre, der Troposphäre, Überreichweiten durch Reflexionen an den Grenzschichten zwischen kalten Luftschichten am Boden und wärmen Luftschichten darüber nutzen sie mit Freude. Sie sind also gleichzeitig auch Hobby-Meteorologen.

Kein Wunder, dass Jungen und Mädchen, die sich bereits als Schüler dem Amateurfunk zugewendet haben, mehr „Einser“ in ihren Zeugnissen mit nach Hause bringen – jetzt auch bei der Turnerschaft Hannover von 1852.

Sparten der Turnerschaft Hannover von 1852 e.V.